Am Samstagmorgen, den 01.04.2023 ging der Transport los. Meine Frau Silke und ich waren gespannt, wie die Verhältnisse an der Grenze zu Rumänien sich entwickelt haben. Die rumänische Regierung hat die Einfuhr von Secondhand-Kleidung beschränkt und mit einer Reihe von Bestimmungen sanktioniert. U.a. benötigt man besondere Dokumente zur Einfuhr.
Ohne besondere Vorkommnisse kamen wir gut vorwärts. Unsre 1.Nacht verbrachten wir auf dem Autohof PAPRIKA an der Grenze Österreich/Ungarn. Am Sonntag spätnachmittags waren wir an der Grenze in Nadlac. Dort standen schon einige Lkw in der Warteschlange. Nach Auskunft eines kasachischen Lkw Fahrers mussten sie wegen Lkw-Fahrverbot bis 22:00 Uhr warten. Ich erinnerte mich daran, dass Humanitäre Hilfe davon ausgenommen ist und nach einer kurzen Kontrolle unserer Dokumente durch die rumänischen Zöllner konnten wir ohne Probleme einreisen.
Wir übernachteten kurz vor Deva und am Montagmorgen ging es dann weiter nach Baru zu unserem Kinderheim ‚Haus der Hoffnung‘. Nach dem Besuch der Stadt Hateg mit dem Bürgermeister Daniel und seiner Frau Liliana wurden am Nachmittag die Hilfsgüter abgeladen. Am nächsten Tag ging es weiter nach Tantareni. Eigentlich wollten wir diese Station auslassen und die Hilfsgüter bei Pastor Victor in Petresti lassen. Die Familie von Pawel und seiner Frau Damaris hatte einen schweren Unfall. Ein Lkw fuhr nach einem Reifenplatzer in das Auto der Familie und verletzte die Mutter Damaris, eine Tochter und einen Sohn der Familie. Sie baten uns aber trotzdem zu Ihnen zu kommen. Die Verletzten waren alle schon aus dem Krankenhaus entlassen und auf dem Weg der Besserung. Gott sei Dank.
Wir wurden sehr herzlich empfangen. Die Verwandten kümmern sich rührend um sie. Auch waren viele Helfer vor Ort, so dass das Abladen der Hilfsgüter schnell erledigt war. Am Abend ging es dann weiter Richtung Ploiesti. Unterwegs übernachteten wir auf einem TIR-Parkplatz bei Pitesti. Am Mittwochmorgen haben wir auf dem Parkplatz die Container getauscht und fuhren dann weiter nach Ploiesti. Unterwegs parkten wir bei einer Holzfirma den Anhänger und luden dann den grünen Container bei Peter im Hof ab. Am Nachmittag fuhren wir zusammen mit Stefan von der Organisation ‚Muntele Moria‘ nach Bukarest, um den Rest der für die behinderten Menschen bestimmten Hilfsgüter abzuladen. Wir übernachteten bei Stefan und seiner Frau Emma und fuhren am nächsten Morgen mit Stefan in die Innenstadt von Bukarest. Dort besichtigten wir zusammen den Regierungspalast, den der Diktator Ceausescu hatte bauen lassen. Für uns alle war dies ein beeindruckender Besuch, ein Gebäude mit vielen Geheimnissen und Zeugnis von Größenwahn.
Am Nachmittag ging es dann zurück Richtung Petresti, unserer letzten Abladestation. Unterwegs haben wir auf einem Autobahnparkplatz übernachtet. Leider wurde uns und einem Kollegen, der neben uns parkte, über Nacht der Dieseltank aufgebrochen und ca. 180 l Diesel abgepumpt. Auch so etwas kommt in Rumänien vor, aber auch in Deutschland werden oft auf Baustellen Fahrzeuge aufgebrochen und Kraftstoff abgepumpt.
Am Freitagmorgen waren wir bei Pastor Victor und haben die restlichen Hilfsgüter abgeladen. Für eine Familie hatten wir ein Klavier dabei. Die Freude darüber war riesengroß. Nach einem Kaffee ging es dann weiter Richtung Heimat, wo wir am Samstagabend nach insgesamt 3700 km wohlbehalten wieder in Sielmingen angekommen sind.
Vielen Dank an alle, die unseren Transport im Gebet begleitet haben. Wir sind jedenfalls froh und dankbar, dass auch dieser Transport so gut verlaufen ist.