Reiseberichte

Raketeneinschlag in der Nähe der lutherischen Bibelschule in Odessa

Kurz nach Beendigung des Getreideabkommens schlug eine Rakete in der Nähe der lutherischen Bibelschule in Odessa ein. Ziel war wohl ein der Nähe gelegenes Umspannwerk bzw. Trafostation.

Gott sei Dank wurde niemand von den Bibelschülern und Lehrern verletzt. Es blieb bei erheblichem Sachschaden (siehe Bilder)

Hilfstransport in die Ukraine vom 17. bis 24. Juni 2023

Am Samstagmorgen Starteten meine Frau und ich vom Sielminger Festplatz aus in die Ukraine. Am Rastplatz Ohetal Süd an der A3 trafen wir den Rest des Konvois, bestehend aus 2 Sattelzügen von ‚Hoffnung und Hilfe‘ sowie unser 2.Lastzug aus Flein mit Daniel Zaft am Steuer. Es ging zügig weiter bis zum Autohof Obahok in Ungarn, kurz vor Budapest.

Am Sonntag ging es dann ohne Probleme weiter bis zu einem Parkplatz in den Karpaten kurz vor Pitesti. Nach einem guten Abendessen in dem Hotelrestaurant ging es in die Kojen. Montag früh ging es weiter bis zur Grenze Isaccea. Dort hatten wir einen längeren Aufenthalt, da sehr viele Lkws vor uns waren und nur alle 3 Stunden die Fähre über die Donau übersetzt. Daniel war in ständigem Kontakt mit Fjodor vom Hilfswerk ‚Neues Leben‘, um über die aktuelle Lage in der Ukraine informiert zu sein. Von ihm kam auch die Anfrage, ob wir mit Wasser und Lebensmittel in ein Dorf im Überschwemmungsgebiet fahren könnten. Gleichzeitig war dort auch eine Evangelisation mit ca. 450 Menschen geplant.

Unsere Geduld wurde auf eine längere Probe gestellt, aber wir konnten um 21:00 mit der Fähre über die Donau übersetzen. Auf der ukrainischen Seite erwartete uns schon unser Kontaktmann Gena. Leider hatte er keine guten Nachrichten. Unsere Dokumente und Frachtpapiere wurden eingescannt und an den ukrainischen Geheimdienst geschickt. Dieser prüft, ob der Empfänger der Hilfsgüter seriös arbeitet und die Hilfsgüter auch an bedürftige verteilt. Hintergrund ist der, dass es leider unter den Humanitären Transporten auch schwarze Schafe gibt, die Neuware ins Land einführen, ohne Steuern und Zoll zu zahlen. Von diesem Gesichtspunkt aus kann man diese Aktion verstehen. Das heißt für uns: Übernachten auf dem Zollhof. Das war uns auch nicht gerade unrecht, da es mittlerweile schon 2:00 Uhr morgens war. Am Dienstagmorgen mussten wir noch bis 10:00 warten, bis endlich das ‚GO‘ kam. Am Nachmittag waren wir in Odessa. Die 2 sattelzüge von ‚Hoffnung und Hilfe‘ Furen gleich zum Lager von ‚Neues Leben‘, während unsere beiden Hängerzüge zur lutherischen Bibelschule fuhren. Dort wurden die Anhänger von den Bibelschülern und den Pastoren abgeladen und gleich auf bereitgestellte Fahrzeuge umgeladen, die dann am nächsten Tag zu den hilfsbedürftigen Menschen in die Überschwemmungs- und Kriegsgebiete fahren.Daniel und ich ließen die Anhänger bei der Bibelschule stehen und fuhren weiter zu ‚Neues Leben‘ um dort den Rest abzuladen. Dort angekommen wurden unsere beiden Lkws nach dem Abladen mit den Lebensmitteln von ‚Hoffnung und Hilfe‘ beladen. Als letzte Aktion wurden an diesem Abend noch jeweils 5000 l Wasser in 5l-Kanistern auf unsere Lkws geladen. So ging ein arbeitsreicher tag zu Ende.

Am Mittwoch ging es früh morgens los. Unsere beiden Lkws und noch 5 Begleitfahrzeuge mit Helfern von ‚Neuse Leben‘ machten sich auf den Weg ins Überschwemmungsgebiet. Unterwegs gab es noch ein Frühstück in einem Strassen-Restaurant. Gut organisiert von Fjodor. Über Mykolajiv ging es weiter vorbei an einigen Check-Points nach Snihurivka, 30 km nördlich von Cherson. Unterwegs passierten wir außer einer zerstörten Eisenbahnbrücke noch ein Minenfeld.

In Snihhurivka, in der Baptisten-Gemeinde, angekommen wurde sofort mit dem Abladen der Lebensmittel und des Wassers begonnen. Wir waren erstaunt, wie gut alles organisiert war. Das Interessante an dem Ort war, dass er letztes Jahr im September von der ukrainischen Armee zurückerobert worden war und die Menschen wieder angefangen haben, ihre zerstörten Häuser aufzubauen, als jetzt das Gebiet überschwemmt worden ist. Wie groß muss die Verzweiflung der Menschen sein, die in kurzer Zeit 2 mal Hab und Gut verlieren.

Gott sei Dank gab es heute in diesem Ort eine Evangelisation, die den Menschen von der einzig wahren Hoffnung und Liebe erzählt, die über allem Schmerz und Leid trägt: Jesus Christus.

Am Ende der Verkündigung wurde in geordneter Weise die Lebensmittel und das lebensnotwendige Wasser von den Helfer von ‚Neues Leben‘ verteilt. Große Dankbarkeit war in den Augen der Menschen zu sehen, und das Bewußtsein, dass sie nicht vergessen wurden. Während der Verteilaktion hatten wir noch die Gelegenheit in eines der von Überschwemmung und Krieg zerstörten Dörfer zu fahren. Man kann das Ausmaß der Zerstörung kaum in Worte fassen.

Zum Thema sauberes Wasser: Im Garten der Baptisten-Gemeinde steht ein Bohrturm, der in 140 m Tiefe nach frischem Wasser suchen soll. Ab dieser Tiefe ist das Wasser wieder genießbar, alles oberhalb ist verseucht. Dieses frische Wasser soll allen Dorfbewohner kostenlos zur Verfügung gestellte werden. Praktische Nächstenliebe.

Gegen 17:00 fuhren wir gefüllt mit neuen Eindrücken wieder zurück nach Odessa. Unterwegs erfuhren wir, dass wir kaum das Dorf verlassen hatten, wieder Geschützdonner aus Cherson zu hören war. Froh und dankbar, dass Gott uns auf dieser nicht ganz ungefährlichen Fahrt bewahrt hat erreichten wir spätabends Odessa und unser Nachtlager.

Am Donnerstagmorgen ging es dann wieder auf dem Heimweg. An der ukrainischen Grenze wurde es nochmals spannend, da wir für die Ausreise ein einem Portal des Verkehrsministeriums nicht registriert waren. Eigentlich müssen das humanitäre Hilfstransporte nicht tun, wurde uns gesagt. Wir wurden aber eines Besseren belehrt. So standen wir bei 40°C 2 km vor der Grenze an einem Kontollposten. Nach einigen Stunden durften wir dann doch unter Polizeibegleitung an die Grenze vor fahren. So kamen wir dann erst weit nach Mitternacht mit der Fähre über die Donau, um dann in Rumänien in Tulcea ein paar Stunden zu schlafen. Durch Rumänien, Ungarn, Österreich ging es dann nach Hause, wo wir am Sonntag spätvormittags nach über 5200 km wieder wohlbehalten in Sielmingen angekommen sind. Auch die anderen Lkws sind wohlbehalten nach Hause gekommen. Wir sind dankbar für alle Bewahrung und für die Gemeinschaft mit den Geschwistern, die teilweise unter Lebensgefahr unsere Hilfsgüter weiterverteilen.

Reisebericht Albanienfahrt vom 16.05. bis 24.05.2023

Am Dienstagmorgen ging es mit unserem Lastzug zum Zollamt Stuttgart Hafen. Das Verzollen der Hilfsgüter ging ohne Probleme. Ich konnte den Zollbeamten sogar noch ein paar Informationen über unsere Fahrt geben. Am Nachmittag ging es dann los. Über München, Salzburg ging es bis zur Raststätte Tauernalm in Österreich. Da es schon spät am Abend war, war sie gut mit Lastzügen gefüllt. Wir fanden noch eine Ecke, wo wir parken konnten. Nach einer kühlen Nacht ging es am Mittwochmorgen weiter. Durch den Karawanken-Tunnel, über Slowenien nach Kroatien. Das Wetter wurde immer sonniger und wärmer. Wir sahen in Slowenien und auch in Kroatien immer wieder überschwemmte Landstriche. Kurz vor dem Ende der Autobahn fanden wir einen ruhigen Platz auf einem Rasthof. Am Donnerstag ging es dann weiter am Meer entlang, über die neugebaute Brücke zur Umfahrung von Bosnien nach Montenegro. Auch hier waren die Grenzformalitäten schnell erledigt und so ging es zügig weiter. Da die Autoschlange an der Fähre über die Bucht von Kotor ziemlich groß war, entschloss ich mich wieder um die Bucht herum zu fahren. Über Budva ging es dann bei strömenden Regen in die Berge Richtung Albanien. Auf dem zollterminal in Hani Hotit erfuhren wir, dass Leta über eine Zollspedition schon alle für uns nötigen Dokumente hat erstellen lassen. So entschlossen Silke und ich uns, noch in der Nacht weiter nach Vora zum Zoll Terminal von Tirana zu fahren und dort zu übernachten. Gegen 23:00 erreichten wir wohlbehalten den Zollhof.

Am Freitagmorgen erwartete uns schon der Mitarbeiter von Leta und erledigte die Zollformalitäten. Gegen Mittag fuhren wir zusammen mit Ihm nach Prush zu ‚Hope for Albanje‘. Dort erwartete uns schon Leta und auch Andreas. Gemeinsam ging es ans Abladen und Verteilen der Hilfsgüter an verschiedene Kontaktpersonen von vor Ort tätigen Hilfswerken. Zum einen hatten wir Werkzeug dabei, um entlassenen Häftlingen eine Starthilfe zu geben. Andere Hilfsgüter wie Zelte und Sitzgarnituren für eine Gemeindefreizeit wurden auch gleich umgeladen. Am späten Nachmittag war der Lastzug leer. Von Andreas erfuhren wir, dass ein Gemeindeleiter auf der Suche nach Container ist. Selbst in Albanien ist es schwierig, an Container zu kommen. Mit den Container wollte er die Möglichkeit haben, Gottesdienste und Kinderkirche abzuhalten. Da wir schon vor unserer Fahrt geplant hatten, die Container abzustoßen, war jetzt die Überlegung, ob wir die Container gleich hier in Albanien lassen. Es ging jetzt nur noch um die Klärung, wohin die Container abgestellt werden können und wie der Transport dann in das Bergdorf organisiert wird. Dies sollte uns das Wochenende über beschäftigen. Wir nutzten die Zeit, um am Samstag zusammen mit Krista und Andreas eine Wanderung zu machen. Am Sonntag haben wir eine Gemeinde und eine Schule in Grobian besucht, wohin ein Teil unserer Hilfsgüter von der letzten Fahrt gekommen ist.

Am Sonntagabend entschied es sich, dass wir die Container nach Pogradec am Ohridsee transportieren sollen. Von dort wären es nur wenige Kilometer bis zum Aufstellungsort der beiden Container. So machten wir uns am Montag auf den Weg zu einem Steinbruch in der Nähe von Pogradec. Der Gemeindeleiter fuhr bei mir im Lkw mit während Silke bei Krista im Auto hinter uns her fuhr. Nachdem wir die Container abgestellt hatten, trafen wir uns noch auf dem Rückweg in einem Restaurant zum Essen und Austauschen. Danach verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Heimweg. Am Mittwoch waren wir dann wieder wohlbehalten zu Hause.

Noch am Samstag wurden die Container mit einheimischen Transportmittel an ihren Bestimmungsort gebracht. So können sie noch einen sinnvollen Dienst tun, indem sie als Ort für Gottesdienste und Jugendarbeit dienen.

Reisebericht Hilfstransport nach Rumänien vom 01.04. – 08.04.2023

Am Samstagmorgen, den 01.04.2023 ging der Transport los. Meine Frau Silke und ich waren gespannt, wie die Verhältnisse an der Grenze zu Rumänien sich entwickelt haben. Die rumänische Regierung hat die Einfuhr von Secondhand-Kleidung beschränkt und mit einer Reihe von Bestimmungen sanktioniert. U.a. benötigt man besondere Dokumente zur Einfuhr.

Ohne besondere Vorkommnisse kamen wir gut vorwärts. Unsre 1.Nacht verbrachten wir auf dem Autohof PAPRIKA an der Grenze Österreich/Ungarn. Am Sonntag spätnachmittags waren wir an der Grenze in Nadlac. Dort standen schon einige Lkw in der Warteschlange. Nach Auskunft eines kasachischen Lkw Fahrers mussten sie wegen Lkw-Fahrverbot bis 22:00 Uhr warten. Ich erinnerte mich daran, dass Humanitäre Hilfe davon ausgenommen ist und nach einer kurzen Kontrolle unserer Dokumente durch die rumänischen Zöllner konnten wir ohne Probleme einreisen.

Wir übernachteten kurz vor Deva und am Montagmorgen ging es dann weiter nach Baru zu unserem Kinderheim ‚Haus der Hoffnung‘. Nach dem Besuch der Stadt Hateg mit dem Bürgermeister Daniel und seiner Frau Liliana wurden am Nachmittag die Hilfsgüter abgeladen. Am nächsten Tag ging es weiter nach Tantareni. Eigentlich wollten wir diese Station auslassen und die Hilfsgüter bei Pastor Victor in Petresti lassen. Die Familie von Pawel und seiner Frau Damaris hatte einen schweren Unfall. Ein Lkw fuhr nach einem Reifenplatzer in das Auto der Familie und verletzte die Mutter Damaris, eine Tochter und einen Sohn der Familie. Sie baten uns aber trotzdem zu Ihnen zu kommen. Die Verletzten waren alle schon aus dem Krankenhaus entlassen und auf dem Weg der Besserung. Gott sei Dank.

Wir wurden sehr herzlich empfangen. Die Verwandten kümmern sich rührend um sie. Auch waren viele Helfer vor Ort, so dass das Abladen der Hilfsgüter schnell erledigt war. Am Abend ging es dann weiter Richtung Ploiesti. Unterwegs übernachteten wir auf einem TIR-Parkplatz bei Pitesti. Am Mittwochmorgen haben wir auf dem Parkplatz die Container getauscht und fuhren dann weiter nach Ploiesti. Unterwegs parkten wir bei einer Holzfirma den Anhänger und luden dann den grünen Container bei Peter im Hof ab. Am Nachmittag fuhren wir zusammen mit Stefan von der Organisation ‚Muntele Moria‘ nach Bukarest, um den Rest der für die behinderten Menschen bestimmten Hilfsgüter abzuladen. Wir übernachteten bei Stefan und seiner Frau Emma und fuhren am nächsten Morgen mit Stefan in die Innenstadt von Bukarest. Dort besichtigten wir zusammen den Regierungspalast, den der Diktator Ceausescu hatte bauen lassen. Für uns alle war dies ein beeindruckender Besuch, ein Gebäude mit vielen Geheimnissen und Zeugnis von Größenwahn.

Am Nachmittag ging es dann zurück Richtung Petresti, unserer letzten Abladestation. Unterwegs haben wir auf einem Autobahnparkplatz übernachtet. Leider wurde uns und einem Kollegen, der neben uns parkte, über Nacht der Dieseltank aufgebrochen und ca. 180 l Diesel abgepumpt. Auch so etwas kommt in Rumänien vor, aber auch in Deutschland werden oft auf Baustellen Fahrzeuge aufgebrochen und Kraftstoff abgepumpt.

Am Freitagmorgen waren wir bei Pastor Victor und haben die restlichen Hilfsgüter abgeladen. Für eine Familie hatten wir ein Klavier dabei. Die Freude darüber war riesengroß. Nach einem Kaffee ging es dann weiter Richtung Heimat, wo wir am Samstagabend nach insgesamt 3700 km wohlbehalten wieder in Sielmingen angekommen sind.

Vielen Dank an alle, die unseren Transport im Gebet begleitet haben. Wir sind jedenfalls froh und dankbar, dass auch dieser Transport so gut verlaufen ist.

Reisebericht Hilfstransport in die Ukraine vom 04.02. – 11.02.2023

Los ging es am Samstag, den 04.02. morgens in Frauenzimmern mit 4 Lastzügen. Daniel, unser 2.Vorsitzende war der 2.Fahrer in unserem Hängerzug. Unterwegs stieß auf dem Rasthof Hohenlohe an der A6 nach der 3. Lastzug von ‚Hoffnung und Hilfe‘ dazu. Somit war unser Hilfskonvoi in die Ukraine komplett. An diesem Samstag ging es bis Györ in Ungarn zu einem Autohof, wo wir nach einer guten Mahlzeit unsere Nachtpause einlegten. Am nächsten Morgen ging es, nachdem wir unserem Reifen an der Antriebsachse mit ausreichend Luft versorgt hatten weiter bis kurz vor Pitesti. Dort, mitten in den Karpaten, haben wir bei einem Hotel, auf einem Lkw Parkplatz bei -10° C übernachtet. Gott sei Dank funktionieren die Standheizungen in den Lkws. Am Montag ging es dann über Bukarest, Constanta, und Tulcea zum rumänischen Grenzübergang Isaccea. Die Grenzformalitäten gingen recht zügig, nur die Überfahrt mit der Fähre gestaltete sich wegen des Hochwassers auf der Donau schwieriger als sonst. Der Pegel der Donau war etwa 2m höher als sonst und wir mussten mit unseren gut beladenen Lastzügen teilweise durch das Wasser auf die Fähre fahren. Auf der ukrainischen Seite war das Entladen der Fähre etwas entspannter und auch die Zollformalitäten waren dank unseres Kontaktmanns vor Ort relativ zügig erledigt.

Leider konnten wir nicht aus dem Zollhof herausfahren, weil türkische Lastwagenfahrer die Gegenspur blockierten. Sie wollten so schnell wie möglich nach Hause in die Türkei, um ihren Familien in der Erdbebenregion beistehen zu können. So blieb uns nichts anderes übrig, als auf dem Zollhof zu übernachten. Wir wurden am nächsten Morgen bei Zeit von anderen Lkwfahrern geweckt, die an uns vorbei wollten. So kam es, dass wir schon kurz nach 5 Uhr Ortszeit auf dem Weg nach Odessa waren. Unterwegs hatten wir noch die Möglichkeit in einem Restaurant unser Frühstück nachzuholen. Der Vorteil war auch, dass wir früh in Odessa ankamen, um die Lkws zu entladen. Den ganzen Tag über wurden die Lkws von ‚H u H‘ abgeladen. Abends stellten wir unseren Motorwagen in das Containerdorf ab, so dass die Mitarbeiter von ‚Neues Leben‘ am nächsten Morgen mit dem Abladen beginnen konnten. Am Mittwochmorgen wurde unser Lkw abgeladen. Dann wurden unsere Wechselbrücken getauscht und der Rest abgeladen. Unsere Gruppe hatte dann die Möglichkeit mit 2 Mitarbeitern von ‚Neues Leben‘ nach Odessa zu fahren. Dort besuchten wir zuerst das Obdachlosen Aufnahmezelt im Zentrum der Stadt. Dann machte unsere Gruppe noch einen kurzen Stadtbummel. Die Stadt mit ihren schönen Häusern, Restaurants, Bars etc war ziemlich leer und aufgrund der knappen Energieversorgung stand vor fast jedem Haus oder Laden ein Notstromaggregat. Man konnte nur erahnen, wie lebendig die Stadt vor dem Krieg war. Auf dem Rückweg schauten wir uns noch die Kirche und ein weiteres Zentrum von ‚Neues Leben‘ an. Nach einem reichhaltigen Mittagessen machen wir uns wieder auf den Heimweg. Dank unseres Kontaktmanns an der ukrainischen Grenze schafften wir es noch auf die 21:00 Fähre. Auf der rumänischen Seite angekommen hatten Daniel und ich noch die Gelegenheit kurz mit Fjodor, dem Leiter von ‚Neues Leben‘ zu sprechen, der auf dem Rückweg aus den USA war, wo er seine Projekt vorgestellt und um Spenden gebeten hatte. Nach einer kurzen Nacht in Tulcea ging es weiter nach Hause, wo wir am Samstagabend alle wohlbehalten bei Ihren Familien ankamen.

Wir können Gott nur danken, dass er uns vor Unfall und Pannen bewahrt hat, was bei solchen Fahrten nicht selbstverständlich ist. Wir sind auch dankbar für den Kontakt mit den Geschwistern in der Ukraine, die unsere Hilfsgüter an die Menschen in Not verteilen.

Bericht von Artur, einem Mitfahrer von unserer Fahrt im Februar nach Odessa:

Fahrt nach Odessa
Vier Lkws und acht Fahrer machen sich aus Süddeutschland auf den Weg um Hilfsgüter nach Odessa in die Ukraine zu bringen. Die Route führt über Wien, Budapest, Bukarest und den kleinen Grenzübergang Isaccea im Donaudelta nach Odessa. Das Wetter ist frostig, aber die Gemeinschaft unter den Fahrern ist warm und herzlich. Die erfahrenen Fahrer helfen den Unerfahreneren, wo es geht. Jeder Tag wird mit gemeinsamer Andacht und Gebet begonnen. Die Fahrt verläuft gut, einzig das Hochwasser auf der Donau sorgt für brenzlige Momente. Die Fähre liegt so hoch über der Auffahrrampe, dass es für die langen Sattelzüge fast zu knapp zum Auffahren wird. Gott sei Dank hat alles ohne Schäden geklappt. Der Zoll konnte am späten Abend ohne langes Warten passiert werden.

In Odessa wurden im Missionswerk "Neues Leben" die Güter schon erwartet. Die Bewohner des dort geführten Obdachlosenheimes packen beim Ausladen mit an. Wie herzlich sie miteinander umgehen, und wie freundlich einer den anderen ermahnt, wenn ihm doch mal ein Schimpfwort rausrutscht: "Bruder, solche Worte benutzen wir nicht mehr". Morgens bei der Andacht sind alle Bewohner dabei. Jeder liest reihum ein paar Verse des Textes, danach gemeinsamer Austausch über das Gelesene. Wunderbar, wie Gott die Menschen verändert, die vorher zerbrochen und elend waren, und jetzt Zeit und Kraft haben, sich über das Wort Gottes Gedanken zu machen. Die ganze Arbeit, die man vor Ort sieht, ist geprägt von Herzlichkeit und Tatendrang der Mitarbeiter. Obwohl die Mitarbeiter in Kriegszeiten eigentlich andere Sorgen haben könnten, als sich um Bedürftige zu kümmern. So wird vielen Menschen, ob im Obdachlosenheim, im Mutter-Kind-Zentrum, in der Suppenküche oder an den Wasserbrunnen liebevoll und ganzheitlich geholfen wieder ins Leben zu finden. Und noch viel wichtiger, einen Weg zum Glauben zu bekommen. Für diese ganze Arbeit waren die Güter notwendig und hilfreich. Besonders in den Krankenhäusern wurden die Betten und Geräte erwartet.

Schon am nächsten Tag machten sich die Fahrer wieder auf den Rückweg. Bei einer Übernachtung ist durch die bis zu -11 Grad Kälte ein kleines Regelventil eingefroren. Kleines Ventil, große Wirkung, der Lkw bewegt sich nicht. Erst durch warmes Wasser und längeres Suchen konnte die Fahrt weitergehen. So konnte man sehen, welch großer Grund zum Danken die Bewahrung bei der ganzen Fahrt ist, bei der sonst alles ohne Pannen und Schäden ablief. Am Samstag sind alle Gott sei Dank wieder wohlbehalten zu Hause ankommen.