Keine Fahrt verläuft wie die andere. Der Widersacher versuchte diese Fahrt mit 6 Lastzügen zu behindern. Meine Frau Silke stürzte am Dienstag vor der geplanten Fahrt bei Renovierungsarbeiten von der Leiter und brach sich die Speiche an der linken Hand und verletzte sich am linken Bein, so dass sie noch in der Notaufnahme am Bein genäht werden musste. Außerdem musste sie in der Woche, wo ich unterwegs war noch am Handgelenk operiert werden. Ich selber knickte am Donnerstag vor der Fahrt mit dem rechten Fuß um, wobei das Außenband angerissen wurde. Mit einer Orthese ging es dann am Samstagmorgen zusammen mit meinem Beifahrer Michael dann auf den Weg. Wir trafen die anderen 5 Lkws auf dem Rasthof Hohenlohe auf der A6. Mit 6 Lastzügen ging es weiter Richtung Osten. Die Fahrt bis zur polnischen Grenze Korczowa verlief ohne Probleme. Selbst die Grenzkontrolle verlief für 5 Lkws sehr zügig. Wir waren nach nicht einmal 4 Stunden auf der ukrainischen Seite.
Nur bei einem Lkw machten die polnischen Zöllner Probleme. Sie verlangten wegen 160 kg Übergewicht 1500 € Strafe. David und Frank, die Fahrer des betroffenen Lkws, mussten die Nacht bis zur Klärung auf dem polnischen Zollhof verbringen. Wir anderen 5 Lkws übernachteten auf einem Lkw Parkplatz auf der ukrainischen Seite. Nach Beratung untereinander, blieben Samuel und Willi noch auf dem Parkplatz zurück, um auf den gestrandeten Lkw zu warten, während wir mit 4 Lkws weiter gefahren sind.
In der Ternopil platze uns in der Stadt ein Reifen an der Vorderachse von einem unserer AGAPE Lkws. Gott sei Dank passierte dies bei geringer Geschwindigkeit. Mit vereinten Kräften wurde das Vorderrad gewechselt und nach 1,5 Stunden ging es weiter. Inzwischen waren auch die beiden anderen Lkws wieder auf Tour, nachdem David und Frank die Zöllner davon überzeugen konnten, dass sie nicht gewerblich und kostenlos unterwegs sind. So blieb es schlussendlich bei einer mündlichen Verwarnung. Ca. 100 km vor Odessa platzte dann an einem Auflieger von Hoffnung & Hilfe ein Reifen. Gott sei Dank fanden wir auf der Autobahn einen Seitenstreifen, wo alle 4 Lkws gefahrlos anhalten konnten und wir wieder mit vereinten Kräften den Reifen wechseln konnten. Gott lässt manche Dinge zu, aber er schenkt auch eine Lösung und Platz zum Reifen wechseln.
Am Montagabend kamen 4 von 6 Lkws in Odessa an. Daniel und ich parkten unsere Lkws an der lutherischen Bibelschule, wo wir von Sascha, dem Bischof empfangen wurden. Die anderen 2 Lkws parkten beim Missionswerk ‚Neues Leben‘. Die restlichen 2 Lkws übernachteten auf einem Parkplatz an der Autobahn zwischen Uman und Odessa, da mittlerweile Sperrstunde war.
Am Dienstagmorgen ging es nach dem Frühstück wieder ans Aus- und Umladen der Hilfsgüter. Wir hatten viele Spannplatten als Baumaterial geladen, ebenso auch ein Notstromaggregat und viele andere nützliche Sachen, die wie immer auf verschiedene Fahrzeuge zur Weiterverteilung umgeladen wurden. Der Wind war eisig, aber trotzdem ging das Entladen dank der vielen Helfer, recht zügig voran. Ich bin abends noch zum Missionswerk gefahren, damit am nächsten Tag der Rest entladen werden konnte. Die beiden Nachzügler waren mittlerweile auch angekommen und wurden ebenso entladen.
Am Mittwochmorgen hatten wir noch die Gelegenheit, einen Abstecher nach Odessa zu machen. Wir besuchten das Hospiz und die Versammlungshalle des Missionswerks, sowie auch das im Sommer als Ferienlager für Kinder genutzte Freigelände mit Sommerküche. Anschließend machten wir noch einen kleinen Stadtbummel und als Abschluss besuchten wir ein typisches ukrainisches Restaurant und ließen uns das Essen schmecken. Am Nachmittag ging es dann auf die Heimreise.
Am Donnerstagabend überquerten wir die Grenze nach Polen. Da wir unsere Lkws waschen lassen wollten, trennten wir uns am nächsten Tag, um bei verschiedenen Autohöfen unsere Lkws waschen zu lassen und zu übernachten. Am Samstagnachmittag kamen Michael und ich wohlbehalten und um einige Erfahrungen und Erlebnisse reicher nach Hause zu unseren Familien. Gottes Bewahrung haben wir auf dieser Fahrt ganz besonders spüren dürfen und sind dafür sehr dankbar.