Gestartet sind wir am Samstag, den 14.10.2023von Frauenzimmern bei Heilbronn. Mit dabei waren außer unsere beiden Hängerzüge von AGAPE noch 2 Sattelzüge von ‚Hoffnung und Hilfe‘ sowie eine DAF Zugmaschine vom ‚Hilfsdienst für Notleidende‚ aus Pforzheim und ein Auflieger von ‚H & H‘. Dieser Sattelzug bleibt als Spende beim Missionswerk ‘Neues Leben‘ in Odessa, um von dort aus Hilfsgüter in größerer Menge im Land zu verteilen.
Beim Autobahnkreuz Feuchtwagen stieß der 2. Sattelzug von ‚H &H‘ zu unserem Konvoi dazu. Diesmal führte uns die Route über Polen in die Ukraine, da der ukrainische Grenzübergang Orlivka gegenüber Rumänien in den Tagen vor unserer Abreise von Kamikaze Drohnen teilweise zerstört wurde. Da wir nicht wussten, ob der Grenzübergang wieder geöffnet wird, entschlossen wir uns über Polen In die Ukraine einzureisen. Das bedeutet, dass wir einen längeren Weg innerhalb der Ukraine zurücklegen müssen.
Es ging über Görlitz - Legnica – Breslau – Katowice – Krakau – zur polnischen Grenze nach Korczowa.
Die Grenzformalitäten verliefen erstaunlich schnell, auf der ukrainischen Seite waren innerhalb 1,5 h alle Formalitäten für alle 5 Lastzüge erledigt, so dass wir am Sonntagabend auf einem ukrainischen Autohof in Ternopil übernachten konnten.
Am Montagmorgen wurde ich um 5:00 durch Sirenengeheul geweckt, aber Gott sei Dank blieb es nur bei dem Alarm. Nach einem kurzen Frühstück ging es dann frühzeitig weiter. Über Chmelnyzkyj – Winnyzja – Uman ging es zügig vorwärts. Ab Uman waren es noch ca. 230 km Autobahn bis zu unserem Ziel Odessa, wo wir am Montagabend alle wohlbehalten angekommen sind.
3 Lastzüge blieben beim Missionswerk ‚Neues Leben‘ während Daniel und ich zur Lutherischen Brüdergemeinde fuhren und dann beim Bischof Sascha und seiner Frau Olga übernachteten.
Am Mittwochmorgen ging es dann nach dem Frühstück in der Bibelschule der lutherischen Brüder ans Abladen der Hilfsgüter. Viele Helfer waren vor Ort, ebenso die Pastoren von den verschiedenen Gemeinden mit Pkws und Busse mit Anhänger. Die Hilfsgüter wurden zum Teil gleich zur Verteilung in den Kriegsgebieten auf die bereitstehenden Fahrzeuge und Anhänger umgeladen. Der Rest wurde in der Bibelschule eingelagert und wird zu einem späteren Zeitpunkt weiter verteilt.
Am Nachmittag ging es dann weiter zu Missionswerk ‚Neues Leben‘. Dort war man auch fleißig beim Abladen. Ich hatte auf meinem Lkw einen Sanitärcontainer vom EC Kreisverband Stuttgart geladen, der als Spende für das Flüchtlingslager vom Missionswerk dort vor Ort blieb. Das Aufstellen des Containers erwies sich als nicht ganz einfach, da der Platz begrenzt war. Aber nach einigem Rangieren fanden wir doch noch ein Plätzchen. Fjodor, der Leiter des Missionswerk, war sehr dankbar über diese Spende, da es die hygienische Situation etwas entspannt und er diesen Container flexibel einsetzen kann. Am Abend saßen wir alle noch zusammen und Fjodor nahm dies zum Anlass sich bei allen Spendern und Helfern zu bedanken. Diesen Dank und Anerkennung der Mühen möchte ich an alle, uns geholfen haben, weiterleiten.
Am Mittwoch ging es dann mit 4 Lastzügen wieder zurück in die Heimat. Auf dem Rückweg hatten Daniel und je wieder einen Mitfahrer, da ja der DAF und der Auflieger beim Missionswerk zurückblieb.
Am Donnerstag an der ukrainisch-polnischen Grenze wurde unsere Geduld noch einmal gefordert. Für die Ausreise muss man sich in einer Datenbank registrieren lassen und bekommt dann ein Zeitfenster zugewiesen, an dem man sich an der Grenze einfinden soll. Unser Zeitfenster wäre erst am Sonntag gewesen, aber nach einer 10 stündigen Wartezeit auf einem eigens dafür vorgesehenen LKW-Parkplatz in der Nähe der Grenze, etlichen Telefonaten von Daniel mit unseren Kontaktleuten konnten wir doch abends gegen 19: 00 in den ukrainischen Zollhof einfahren. Auf der polnischen Seite wurde unsere Geduld nochmals auf die Probe gestellt, da alle Lastzüge, egal ob voll oder leer, durch das Röntgengerät fahren mussten. Und das bei einer nicht unerheblichen Anzahl an Lkws. Gegen 1:00 Uhr waren wir alle auf einem polnischen Parkplatz und fanden unsere wohlverdiente Ruhe
Nach einer Nacht auf deutschen Boden erreichten wir am Samstagnachmittag alle wieder wohlbehalten unser jeweiliges Zuhause.
Start in Frauenzimmern |
Eindrücke von unsere Fahrt zusammengestellt von Fjodor Gerasimov Neues Leben |