Nach einigem Hin und Her ging es am Montagabend los Richtung Rumänien. Ursprünglich sollte meine Frau Silke mitfahren, aber meine Mutter erkrankte und so blieb meine Frau zuhause um nach ihr zu schauen. Spontan hat sich unser Vereinsmitglied Samuel Bauer bereit erklärt mit zu fahren. Ein herzlicher Dank geht an die Fa. DEKRA in Heilbronn, die ihm so kurzfristig frei gegeben hat.
Am Montagabend ging es dann noch bis Österreich, wo wir auf einem Parkplatz hinter der Grenze einen Rastplatz zum Übernachten fanden. Am Dienstagmorgen ging es dann weiter über Wien, Nickelsdorf nach Ungarn bis Nadlac. Leider hatten alle Restaurants auf dem Weg geschlossen. Wir haben trotzdem kurz vor der Grenze noch an einer Tankstelle etwas Warmes zum Essen gefunden. Dann ging es weiter zur Grenze. Ich war gespannt, wie sich der Ablauf gestalten wird. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten mit Hilfsgüter bei der Abfertigung an der Grenze. Besonders wenn die Ladung in der Hauptsache aus gebrauchter Kleidung bestand. Geschuldet war dies den vielen Altkleidertransporten von kommerziellen Händlern, die dann die Ware illegal in Rumänien entsorgt haben.
Der ungarische Zöllner wollte gar nichts von uns wissen, während sein rumänischer Kollege nur die Fahrzeugpapiere, den jeweiligen Ausweis sehen wollte. Wir waren innerhalb von 7 Minuten in Rumänien. Noch die Mautgebühr bezahlen und weiter ging es zu einem Rastplatz, wo wir dann die Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Dej zu Julia, unsere 1. Abladestelle, wo wir am Abend ankamen. Da man mit dem Lkw nicht in die Stadt fahren konnte, haben wir die Hilfsgüter in einen Kleintransporter umgeladen und zum Tageszentrum gebracht. Nach einem reichhaltigen Abendessen ging es für uns weiter Richtung Ploiesti, zur nächsten Abladestelle. Unterwegs fanden wir einen guten Autohof zum Übernachten. Am Donnerstagnachmittag waren wir dann in Ploiesti, wo wir die Hilfsgüter bei Stephan von ‚Muntele Moria‘ abgeladen haben. Er freute sich riesig über die Rollstühle und Gehhilfen, die seine Arbeit unter den schwerstbehinderten Menschen erleichtert. Ebenso über die Klaviere, die in den Gemeinden heiß begehrt sind.
Wir haben dann bei seinen Eltern übernachtet und sind am Freitagmorgen weiter nach Craiova zu Damaris gefahren. Dort haben wir abgeladen und gegessen, bevor es dann weiter zu unserem Kinderheim ’Haus der Hoffnung‘ nach Baru ging.
Dort wurden wir von Lili und Otniel erwartet. Daniel, der Bürgermeister, war mit seinem Team wieder zu einem Baueinsatz in Uganda. Wir hatten mit seiner Frau und seinem Sohn eine sehr gute Gemeinschaft. Sie zeigten uns noch den für die heranwachsenden Teenager vom ‚Haus der Hoffnung‘ ausgebauten Teil des Hauses, wo sie ein Appartement zum eigenständigen Leben erhalten. Wir übergaben noch das über das Jahr angesammelte Patenschaftsgeld für die Versorgung und Ausbildung der Kinder.
Nach einer erholsamen Nacht in Baru ging es weiter zu unserer letzten Anlaufstelle, zu Pastor Victor Suteo in Petresti. Dort haben wir ein Zigeunerdorf in der Nähe besucht und Victor zeigte Samuel und mir den Unterschied, wie die Menschen dort leben, wenn sie zum Glauben an Jesus gekommen sind und ihr Leben verändert wurde. Im oberen Teil des Dorfes wohnen die Menschen noch in Ihren ursprünglichen Hütten, während die Christen sich im unteren Teil des Dorfes neue Häuser gebaut haben. Das ging nur, nachdem sie ihren Lebenswandel durch Umkehr zu Jesus geändert haben und Arbeit in den umliegenden Dörfern gefunden haben. Ebenso ist auch eine Gemeinde entstanden.
Beeindruckt von diesen sichtbaren Veränderungen machten wir uns wieder auf den Weg nach Petresti. Nach einem guten und reichhaltigen Mittagessen ging es dann auf den Heimweg.
Der Grenzübergang von Rumänien nach Ungarn verlief ohne Probleme, da ab dem 01.01.2025 Rumänien vollwertiges Mitglied in der EU ist. Die Kontrollhäuschen waren leer und ausgeräumt und die Schranken standen offen. Was für eine Erleichterung für uns und für alle Organisationen, die mit Hilfsgüter nach Rumänien fahren, um den Menschen dort zu helfen.
Nach einer Übernachtung auf einem Autohof kurz hinter Budapest, ging es weiter Richtung Heimat, nur kurz unterbrochen von einem Tankstopp in Österreich.
Am Sonntagabend kamen wir wieder wohlbehalten in Sielmingen an, wo Samuel von seinem Bruder David abgeholt wurde.
Vielen Dank für alle Gebete, die uns auf der Fahrt begleitet haben.