Am Samstag, den 12.03.2022 startet der Transport. Ich fuhr von Filderstadt aus und traf mich mit meinem Mitfahrer Andi am Autohof in Merklingen. Gemeinsam ging die Fahrt ins Ungewisse weiter. Wir wuusten bis zum Start des Transports nicht ob wir in die Ukraine einreisen können. Unterwegs trafen wir dann noch den Rest des Konvoi, der dann aus 2 Lastzügen von unserer Partnerorganisation ‚Hoffnung und Hilfe‘ und unsere beiden Hängerzüge bestand. Wir kamen zügig vorwärts und genossen die Fahrt durch die Bergwelt der Karpaten.
Es entschied sich erst im Laufe der Fahrt, welchen Grenzübergang in die Ukraine wir benutzen dürfen, da die Zollbehörde dem Militär untergeordnet ist und das Mititär das sagen hat. So fuhren wir am Dienstag in Galati mit der Fähre über die Donau und anschließend bei Issacea ein 2.Mal. Auf dem ukrainischen Zollhof hatten wir aus zolltechnischen Gründen 1 Tag Aufenthalt. Die ganze Zeit über waren wir mit unseren Partnern in Odessa in Kontakt, die uns immer wieder mit aktuellen Informationen versorgten. Am Mittwochabend waren wir dann zolltechnisch abgefertigt. Wir fuhren dann noch bis zur Ausgangssperre zu einem Lkw-Parkplatz, um dort zu übernachten. Fjodor, der Leiter des Missionswerks ’Neues Leben‘ aus Odessa war die ganze Zeit bei uns und war uns dank seiner ausgezeichneten Kontakte sehr hilfreich. Er war bei Ausbruch des Krieges auf dem Rückweg aus den USA. Da keine Flugmöglichkeit in die Ukraine bestand, fuhr er bei unserem 2.Vorsitzenden Daniel im Lkw mit.
Am nächsten Morgen ging es frühzeitig weiter. Wir haben erfahren, dass die Lage auch in Odessa sich zuspitzt. Wir kamen trotz einiger Checkpoints recht zügig voran und erreichten am frühen Vormittag die Randbezirke von Odessa. Die beiden Sattelzüge von ‚Hoffnung und Hilfe‘ luden ihre Hilfsgüter, bestehend aus je 20 t. Lebensmittel im Obdachlosenheim von ’Neus Leben‘ ab, während wir uns mit Sascha von der Bibelschule der freien lutherischen Gemeinde bei einer Lagerhalle im Randbezirk von Odessa trafen. Dort wurde mit Hilfe von vielen fleißigen Helfern unsere beiden Hängerzüge ausgeladen. Unsere Ladung bestand in der Hauptsache aus Kleidung, Betten und Matratzen, die wir schon letztes Jahr geladen hatten. Mit einem Lkw von uns fuhren wir auch in das Obdachlosenheim, um eine Trennwand und Fenster abzuladen. Außerdem blieb unsere Planenbrücke dort vor Ort, die mittlerweile als Zwischenlager fungiert.
Nachdem wir von den Geschwistern mit einem Mahl gestärkt wurden, fuhren wir nach einer Gebetsgemeinschaft wieder zurück Richtung Grenze. Unterwegs haben wir wieder wegen der Ausgangssperre auf dem Lkw-Parkplatz übernachtet. Donnerstagfrüh ging es weiter. Der Grenzübertritt auf ukrainischer Seite ging sehr zügig. Nach der Fahrt mit der Fähre, auf der auch viele Kriegsflüchtlinge, in der Hauptsache Mütter mit ihren Kindern, mussten wir auf dem rumänischen Zollhof länger warten, weil die Presse über das Auffanglager berichtete. Abends übernachteten wir auf einem Autohof in Pitesti, nahe Bukarest. Am Freitag trennte ich mich vom Konvoi und besuchte noch unseren Pastor Viktor in Petresti, um mit Ihm die Einzelheiten für den nächsten Transport zu ihm zu besprechen. Eine weitere Partnerorganisation, ‚HOPE‘ aus Bietigheim war auch gerade auf dem Rückweg von einem Transport. Stefan und seine Frau Lea waren mit einem geliehenen Lastzug unterwegs im Grenzgebiet zur Ukraine. Auf Ihrem Weg nach Deutschland mussten sie den geliehen Auflieger im Auftrag der Spedition in Rumänien abstellen. Ich konnte sie unterstützen, indem ich das Leergut mit nach Deutschland zurücknehmen. So zeigt sich immer wieder wie wichtig die Zusammenarbeit untereinander ist, wenn man ein gutes Netzwerk hat. Am Sonntag spätnachmittag kam ich von einem spannenden und von Gott begleiteten Transport wohlbehalten zuhause an.