Reiseberichte

Reisebericht Hilfstransport in die Ukraine vom 27.03.2021 bis zum 03.04.2021

Am Samstag, 27.03.2021 starteten wir mit drei Lastzügen in Richtung Ukraine - zwei Hängerzüge unserer Organisation AGAPE und ein Sattelzug unserer Partnerorganisation 'Hoffnung und Hilfe' aus Loßburg bei Freudenstadt. Wir trafen uns am Rasthof Frankenhöhe an der A6 und starteten das Unternehmen mit einem gemeinsamen Gebet. Mit von der Partie an diesem Transport waren die erfahrenen Ukrainefahrer Michael, Daniel, Alexander, Eduard und Gerald - und ich (Joachim) als Ukraine-Neuling. Bei Görlitz überquerten wir die deutsch-polnische Grenze und nachdem wir ein defektes Rücklicht am Sattelzug notdürftig repariert hatten, bezogen wir unser erstes Nachtlager auf einem Rastplatz in Polen.

Am nächsten Tag kamen wir um die Mittagszeit an der Grenze zur Ukraine an und konnten, auch dank einer uns wohlgesonnenen Grenzbeamtin, die Grenze in einer Rekordzeit von nur fünfeinhalb Stunden passieren und den Abend gemütlich bei einer Pizza ausklingen lassen.

Am Montagnachmittag kamen wir in Winnyzja an, um unsere Hilfsgüter entzollen zu lassen. Wir waren sehr dankbar, dass auch das vergleichsweise zügig über die Bühne ging und wir am nächsten Vormittag dann in Richtung unseres Ziels Odessa aufbrechen konnten. Unterwegs koppelten Michael und Daniel noch einen Containeranhänger bei einer staatlichen Hilfsorganisation ab, die auch von uns unterstützt wird.

Am Dienstagabend trafen wir dann in Odessa ein, wo wir bei Sascha, dem Pastor der evangelisch-lutherischen Gemeinde zum Abendessen eingeladen waren.

Am nächsten Tag wurden mit Hilfe von vielen Helfern unsere zwei LKWs an der Bibelschule entladen und die Hilfsgüter auch zum Teil gleich auf kleinere Fahrzeuge zum Weitertransport in verschiedene Gemeinden umgeladen. Der Sattelzug wurde bei der Organisation 'Neues Leben' - einem Heim für Obdachlose - abgeladen. Dieses visionäre Projekt hat mich besonders beeindruckt, vor allem auch dessen Gründer und Leiter Fjodor, der sich mit großem Vertrauen auf Gott und trotz großer Schicksalsschläge dieser Arbeit verschrieben hat und damit vielen obdachlosen Menschen Überlebenshilfe, Wertschätzung und Perspektive zukommen lässt.

Nachmittags konnten wir uns noch die Strandpromenade von Odessa ansehen und das unmittelbare Nebeneinander von arm und reich wahrnehmen.

Die Andachten von Sascha und einem anderen Pastor während der Tage haben mir zwei Dinge wichtig werden lassen: Ich soll mich um die Nachfolge Jesu kümmern und mich nicht vergleichen (Jesus zu Petrus: „Was geht’s dich an? - Folge du mir nach“). Und ehrliche Nachfolge beinhaltet, dass ich immer neu Gottes Willen für mein Leben erfrage und über meine eigenen Wünsche stelle.

Am Donnerstagmorgen machten wir uns dann wieder auf den Heimweg. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei einer kleinen Dorfgemeinde und der Wiederaufnahme unseres Anhängers in Winnyzja kamen wir bis Ternobyl, wo wir übernachteten. In nur knapp zwei Stunden passierten wir am nächsten Tag die Grenze zu Polen und schickten unsere LKWs abends traditionell in die Waschanlage. 

Samstags in Flein bei Heilbronn angekommen verabschiedeten wir uns dankbar über diesen gesegneten Transport voneinander und durften die folgenden Ostertage bei unseren Familien zuhause verbringen.

  • Bild 1: Reparatur des Rücklichts am Sattelzug
  • Bild 2: Mondscheinübernachtung nach Grenzübergang Polen-Ukraine
  • Bild 3-5: Ab- Umladen der Hilfsgüter an der Bibelschule
  • Bild 6: Entladung am Heim für Obdachlose
  • Bild 7: Gruppenbild im Büro von Fjodor
  • Bild 8: Seitenstraße in Odessa
  • Bild 9: Strandpromenade Odessa
  • Bild 10: Hilfsgüter für Dorfgemeinde