Reiseberichte

Reisebericht Hilfskonvoi in die Ukraine Oktober 2020

Am Samstag, den 17.10. 08:00 Uhr startete der Hilfskonvoi mit 5 Lastzügen in die Ukraine. Der Konvoi bestand aus 3 Lkws vom Missionswerk ‚Hoffnung und Hilfe‘ aus Loßburg bei Freudenstadt und 2 Lastzüge von unserem Verein AGAPE.

Ich war schon am Tag zuvor abends nach Brackenheim bei Heilbronn gefahren um bei der Familie meines Mitfahrers zu übernachten. Start des Konvoi war das Industriegebiet von Güglingen. Über Nürnberg, Bayreuth, Hof, Dresden ging es über die deutsch-polnische Grenze bei Görlitz weiter nach Polen. Erst spätabends fanden wir einen passenden Parkplatz zum Übernachten. Mit 5 Lastzügen ist es nicht immer einfach, einen entsprechenden Platz zu finden. Am Sonntagnachmittag waren wir dann an der polnisch- Ukrainischen Grenze in Krakovets. Die Zollabfertigung zog sich bis in die Nachtstunden hinein. Erst nach Mitternacht hatten wir die Grenze hinter uns und fanden gleich hinter der Grenze eine Tankstelle mit einem ausreichend großen Parkplatz für unseren Konvoi. Nach einer kurzen Nacht ging es Montag weiter nach Vinnytsia. Beim dortigen Zollamt sollten wir dann komplett entzollt werden. Die Bearbeitung der Papiere zog sich noch den ganzen nächsten Tag hin. Erst am Abend waren alle Zollformalitäten erledigt. 2 Lastzüge wurden in Vynnitsia entladen. Dort hatte der Organisator der Obdachlosenhilfe, Fjodor Gerasimow, eine Zweistelle seiner Hilfsorganisation Christliche Mission ‚Neues Leben‘. Der Rest fuhr dann weiter nach Odessa zur lutherischen Bibelschule. Spätabends kamen wir an. Gleich frühmorgens ging es ans Abladen der Lastzüge. Ein großer Teil unserer Ladung blieb in Odessa und wurde gleich auf einen kleineren Lkw umgeladen, der in die Ostukraine fährt. Dorthin wäre es für uns zu gefährlich, weil dort immer noch gekämpft wird. Am Nachmittag ging es mit einem von unseren Lkws zum Hauptstützpunkt der Obdachlosenhilfe ‚Neues Leben‘ in die Umgebung von Odessa. Dort wurden sehr viele Betten und Matratzen abgeladen. Die Lkws von ‚Hoffnung und Hilfe‘ hatten auch Teile einer Lagerhalle dabei, die dort aufgebaut wird. Die soll im Sommer für die Lagerung von Hilfsgütern sein und im Winter als Notunterkunft für Obdachlose dienen. Dort hatte ich die Gelegenheit mit Daniel als Dolmetscher mich mit Fjodor über sein Werk zu informieren. Ich konnte im Jahr 2019 nicht bei dem Hilfskonvoi mit ebenfalls 5 Lastzügen in die Ukraine mitfahren. Umso mehr hat mich die Arbeit des Missionswerks begeistert, nachdem mir Fjodor seine Arbeit vorgestellt hat. Am Nachmittag haben wir noch ein Hospiz für Obdachlose besucht. Nicht immer gelingt es den Helfern, das Leben von den aufgesammelten Obdachlosen auf längere Sicht zu retten. In diesem Hospiz haben sie die Gelegenheit in Würde zu sterben. Am Donnerstag machten wir uns wieder auf den Heimweg. Daniel Zaft, unser 2. Vorsitzender, machte noch einen Abstecher zu einem Dorf neben der Autobahn zwischen Odessa und Uman. Nach einer Übernachtung noch auf ukrainischem Boden in der Nähe von Lwiv ging es am Freitag weiter Richtung Grenze. Nach einigen Stunden hatten wir die Grenze hinter uns und konnten dann am späten Nachmittag weiter fahren. Nach einer Nacht in Polen und gewaschenen Lkws ging es dann zügig nach Hause wo ich dann am Samstag spätabends wohlbehalten und voll neuere Eindrücke wieder in Sielmingen angekommen bin.